Nach dem großen Erfolg von “Grease” war es Zeit für etwas neues und auch für etwas anderes, dass sich von “Grease” und “Mamma Mia!” unterscheidet. Hierbei fiel die Wahl auf “We Will Rock You” mit den fantastischen Hits von Queen. Das Musical hatte seine Originaluraufführung im Jahr 2002 in London und wird ab 2016 auch bei der TG Stein zu sehen sein.
Mit “We Will Rock You” geht es ab in eine alternative Zukunft wo der Kampf zwischen den Bohemians und der skrupellosen Killer Queen mit ihrem Konzern Globalsoft um die Musik entbrannt ist.
Premierenaufführung am 24. September 2016
Turngesellschaft Stein präsentiert ausverkauftes Queen-Musical
Text und Bilder: Nico Roller
Fußballer, die tanzen. Turner, die sich als Schauspieler betätigen. Ein Sportverein, der ein Musical inszeniert. Gibt es nicht? Das gibt es doch. Und dann ist es „eine ganz tolle Sache“, wie es Harald Hanser treffend auf den Punkt brachte. Der Vorsitzende der Turngesellschaft Stein (TGS) war nur einer von Hunderten Gästen, die zur Premiere in die örtliche Festhalle gekommen waren. Während die Zuschauer vor der Bühne gespannt darauf warteten, dass es endlich losgeht, gingen die Schauspieler hinter den Kulissen noch einmal in sich. Insgesamt 16 Darsteller ? Fußballer und Turner ? haben an der Inszenierung mitgewirkt. Zahlreiche weitere Helfer haben sich hinter Bühne um Kostüme, Makeup, das rechte Licht und den besten Ton gekümmert. Ein Jahr lang, jeden Freitag, hat die Schauspiel-Gruppe geprobt, die sich selbst „TG on Stage“ nennt. „Das war sehr viel Arbeit“, erzählte Manuel Roser. Er ist der Schriftführer des Vereins und hat bei dem Musical die Regie geführt.
Die meisten Kostüme haben die Vereinsmitglieder in mühevoller Handarbeit selbst angefertigt. Das Bühnenbild ist sogar komplett in Eigenregie entstanden. Ein ganzes Auto hat dafür den Weg auf die Bühne gefunden. „Das war gar nicht so einfach“, erinnerte sich Roser: Zuerst haben sie das Auto auseinander gebaut, dann in der Mitte durchgesägt und schließlich auf der Bühne wieder zusammengebaut. „Anders hätten wir es nicht durch die Türe bekommen.“ Aber der Aufwand hat sich gelohnt: Minutenlanger, tosender Beifall war den Schauspielern sicher, nachdem sie gut zwei Stunden lang die Geschichte von Galileo Figaro (gespielt von Simon Wundschuh) und Scaramouche (Vanessa Striebing) erzählt hatten. In einer fernen Zukunft führen die beiden Protagonisten eine Rebellion an gegen einen scheinbar übermächtigen Medienkonzern, der alle handgemachte Musik verboten hat. Ihre Gegner sind die schaurig-schöne Killer Queen (Jasmin Bleich) und der böse Kommandant Khashoggi (Manuel Roser), die immer wieder versuchen, ihre Pläne zu durchkreuzen.
Es war eine kurzweilige Inszenierung, die mit den größten Hits von Queen nicht nur musikalisch einiges zu bieten hatte, sondern sich auch optisch als echter Hingucker herausstellte: Die Schauspieler traten in bunten Kostümen auf die Bühne, in dunklen Anzügen mit verspiegelter Sonnenbrille, in Strumpfhosen, Korsett und Lederjacken. Aber noch besser waren die Frisuren, um die sich „Beauty und Hair Fashion“ aus Pforzheim unentgeltlich gekümmert hatten: Rote Haare mit bunten Strähnen, verfilzte Mähnen und schrille Irokesen-Schnitte. Überall auf der Bühne leuchtete und blinkte es, während die Schauspieler wild über die Tanzfläche wirbelten, Räder schlugen und ganz nebenbei die wahre Bedeutung des Rock’n’Roll klärten. Das Publikum hatte seinen Spaß, klatschte mit und als am Ende „We Will Rock You“ ? so der Titel des Musicals ? erklang, gab es kein Halten mehr.